Einsatzübung in Waldeck
Die Bedenken waren bei einigen Bewohnern groß: Kann es bei einem Ernstfall Probleme mit dem Löschwasser geben? Die Brandschützer können nach einer Großübung Entwarnung in Waldeck geben. Zweiter Bürgermeister Josef Krauß fasste das Ergebnis mit einem Satz zusammen: "Die Waldecker können nun wieder ruhig schlafen".
Viele hatten befürchtet, dass es nach der Auflösung der Zisterne am Alten Schulhaus problematisch mit der Löschwasserversorgung nur aus dem Hydranten des Wasserleitungsnetzes werden könnte. Obwohl aus den beiden Hydranten 3000 Liter pro Minute für den Löscheinsatz entnommen wurden, gab es keine Schwierigkeiten.
Insgesamt zehn Wehren beteiligten sich mit 13 Fahrzeugen an der Übung. Kreisbrandmeister Alois Schindler konnte mit der Arbeit der 85 Feuerwehrkameraden sehr zufrieden sein.
Mit zwei Drehleitern
Um 13.58 Uhr ertönten die Sirenen in Schindlers Bezirk. "Brandobjekt am Oberen Markt in Waldeck, einige Personen eingeschlossen", lautete die Meldung, die die Integrierte Leitstelle Oberpfalz weitergab. Zur Verstärkung sollten die Feuerwehren Kemnath und Erbendorf mit ihren Drehleitern und Fahrzeugen anrücken. Die Waldecker Aktiven erreichten als erste den Brandort. Sie bauten sogleich eine Schlauchleitung auf und bekämpften das Feuer. Außerdem bereiteten sich die Atemschutztrupps vor, um in den beiden Gebäuden nach Eingeschlossenen zu suchen.
Nach und nach trafen die Wehren aus Schönreuth, Guttenberg, Atzmannsberg, Zwergau, Kastl, Reuth bei Kastl und Trevesen ein. Ihre Arbeit koordinierte Einsatzleiter Uwe Libowsky, Kommandant der Waldecker Wehr.
Hydranten am Marktbrunnen und in der Nähe des Friedhofes speisten die beiden Drehleitern mit Löschwasser. Außerdem bauten die Brandschützer Schlauchleitungen von der Zisterne am Feuerwehrgerätehaus, vom Weiher des Gasthauses Schrembs und von weiteren Hydranten auf. Die Übung sollte zeigen, ob trotz der räumlichen Enge in den Hinterhöfen die Drehleitern richtig zum Einsatz kommen können, was aber relativ schnell möglich war.
Auch die Kemnather rückten mit schwerem Atemschutz aus, um nach Verletzten in den Gebäuden zu suchen. Schließlich gelang es, mit der Drehleiter einen Verletzten zu bergen. Insgesamt retteten die Atemschutzträger drei eingeschlossene Personen.
Nach der Übung trafen sich die Aktiven im Feuerwehrgerätehaus. Schindler hieß dazu auch zweiten Bürgermeister Josef Krauß, Stadtrat Hans Wegmann, "Brandleider" Leonhard Zintl sowie Kreisbrandmeister Otto Braunreuther, der als Beobachter fungierte, willkommen. Schindler dankte allen beteiligten Wehren für ihren Einsatz und bescheinigte ihnen eine hervorragende Arbeit. Die Bevölkerung könne sich auf ihre Feuerwehren verlassen.
Die zwei vorrangigen Ziele seien erreicht worden. Zum einen sei die Löschwasserversorgung aus dem Wasserleitungsnetz ausreichend, zum anderen sei in den Hinterhöfen von Waldeck der Einsatz von Drehleitern jederzeit möglich.
Der Einsatzleiter Uwe Libowsky dankte allen Einsatzkräften für die hervorragende Arbeit. Die Zusammenarbeit mit den benachbarten Wehren habe sich als sehr gut erwiesen. Man sei also auch für Ernstfälle bestens gerüstet.
Auch Otto Braunreuther zeigte sich mit der Arbeit aller Beteiligten zufrieden. Die Alarmierung über die ILS habe im Großen und Ganzen geklappt. Einige Kleinigkeiten müsse aber noch vor Ort mit den Verantwortlichen besprochen werden, um den besonderen Gegebenheiten in Waldeck bei den verschiedenen Einsatzstufen Rechnung zu tragen.
Probleme mit Funk
Schwierigkeiten seien allerdings beim Funkverkehr aufgetreten, insbesondere auf dem Kanal für den Atemschutz, da hier nicht alle Wehren entsprechend ausgerüstet sind. Hier müsse dringend mit der Stadt Kemnath schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden. Die Unfallverhütungsvorschriften seien eingehalten worden.
Josef Krauß zeigte sich beeindruckt von der Leistung aller Mitwirkenden. Es habe sich gezeigt, dass derartige Übungen am Objekt von größter Bedeutung sind und auch auf die kleineren Wehren nicht verzichtet werden könne. Der Waldecker Wehr dankte er für die Organisation und Ausrichtung der Großübung, Leonhard Zintl für die Bereitstellung seiner Häuser sowie für die Brotzeit.
Quelle: Onetz.de (Hans Lukas)
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