Schwimmsauger
Wenn der Wasserstand in einem Bach niedrig ist, wird es für die Feuerwehr schwer, Löschwasser zu entnehmen. Ein Schwimmsauger erweist sich dann als sehr hilfreiches Gerät.
Regelmäßig unterstützt die Versicherungskammer Bayern die Feuerwehren. Bereits in den vergangenen Jahren hat sie den Brandschützern im Landkreis Wärmebildkameras, Rauchschutzvorhänge und anderes Zubehör finanziert. Bei einer außerordentlichen Dienstversammlung im Kornthaner Gerätehaus hatte der Versicherer diesmal zehn Schwimmsauger im Gepäck.
Der trockene Sommer 2019 führte nicht nur zu zahlreichen Wald- und Flächenbränden. Wegen der andauernden Hitze wurde an manchen Orten auch das Löschwasser knapp. In vielen Bächen war der Wasserstand extrem niedrig. Die Folge war, dass die Wehren mit den herkömmlichen Mitteln nur sehr wenig Löschwasser entnommen konnten. Darauf reagierte die Versicherungskammer Bayern, die den Entschluss fasste, zwischen 2019 bis 2021 insgesamt 850 Schwimmsauger zur Verfügung zu stellen.
Damit können die Wehren künftig unbehindert der Löscharbeit nachkommen. Der eigens dafür entwickelte Schwimmsauger kann bei jedem Wasserstand eingesetzt werden. Mit dem leicht zu handhabenden Gerät kann Wasser aus Bächen und flachen Teichen gesaugt werden, auch wenn deren Wasserstand nur noch 5 Zentimeter beträgt. Bisher waren mindestens 30 Zentimeter notwendig. Da das Wasser an der Oberfläche entnommen wird, wird zudem auch der Gewässerboden geschont.
Der Wert pro Gerät, das rund 7 Kilogramm wiegt, wird auf rund 500 Euro beziffert. Der Schwimmsauger besteht aus einem 60 Zentimeter langen Polyethylen-Körper und wird anstelle eines herkömmlichen Metall-Saugkorbes am Schlauch befestigt und dann an der Pumpe des Feuerwehrfahrzeuges angeschlossen. Zudem wird damit auch das Abpumpen von Wasser bei Überschwemmungen möglich. Entwickelt wurde das Gerät von der Versicherungskammer Bayern, gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband.
Gleichzeitig minimiere man damit als größter Wohngebäudeversicherer Bayerns die Schäden, erklärte Florian Ramsl von der Versicherungskammer Bayern bei der Übergabe. Die "erhebliche Arbeitserleichterung" komme allen zugute, betonte stellvertretender Landrat Alfred Scheidler. Bürgermeister Toni Dutz sprach von einem "segensreichen Geschenk." Als Gegengeschenk gab es für Ramsl ein "kleines Löschgerät", wie Kreisbrandrat Andreas Wührl den Feuerwehr-Bierkrug bezeichnete. Mit einer weiteren guten Nachricht wartete er am Ende auf: "Inzwischen sind alle Wehren Mitglied des Kreisfeuerwehrverbandes."
Hintergrund
Kleinere Wehren
Die zehn Schwimmsauger erhielten Walbenreuth, Neudorf-Rosenbühl, Voitenthan-Kornthan, Reuth bei Erbendorf (alle Bereich "Mitte"), Hohenthan, Querenbach, Großkonreuth (alle Bereich "Ost") sowie Kötzersdorf, Pilgramsreuth-Langentheilen und Atzmannsberg-Köglitz (alle Bereich "West"). "Damit können wir unsere kleineren Ortsteilfeuerwehren unterstützen, da sie im Brandfall auch für die Wasserförderung von der Löschwasser- bis zur Brandstelle zuständig sind", kommentierte Kreisbrandrat Andreas Wührl die Auswahl. (wro)
Quelle: Onetz.de (Werner Robl)